Kleine Gemeinde, große Ideen: Gossau zeigt wie New Work in Behörden gelebt werden kann.
Die 10.000-Einwohner-Gemeinde Gossau liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Zürich. Letztere ist übrigens nicht die Hauptstadt der Schweiz, wie viele denken - das ist Bern.
Der öffentliche Dienst steht vor der Herausforderung, sich an die rasch wandelnde Arbeitswelt anzupassen. Während viele Mitarbeitende den Wunsch haben, moderne Konzepte wie New Work, werteorientierte Führung und produktivitätssteigernde Maßnahmen voranzutreiben, scheitert es oft an der Organisationsstruktur. Die schiere Größe und Komplexität von Behörden, gepaart mit traditionellen Hierarchien und starren bürokratischen Prozessen, bremsen Innovationen meist aus
Gossau stellt seine Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. Der zentrale Fokus liegt darauf, die Arbeitsbedingungen bestmöglich auf ihre Bedürfnisse und Produktivität abzustimmen. Dazu gehören flexible Arbeitsmodelle, bei denen Mitarbeitende frei wählen können, wo sie am produktivsten sind – sei es zu Hause, im Büro oder im Coworking-Space, den Gossau sogar finanziert. Auch die Bürogestaltung spiegelt diesen Ansatz wider: Großraumbüros und Deep-Work-Räume ermöglichen fokussiertes Arbeiten. In der Führung setzt Gossau auf werteorientierte Ansätze, die Produktivität und Mitarbeiterentwicklung in den Vordergrund rücken.
Die Schweizer Gemeinde zeigt, dass Vertrauen in die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden ist ein zentraler Punkt ist. Gossau setzt auf den Ansatz, dass gute Arbeitsbedingungen direkt zu guter Arbeit führen – ein Grundsatz, der sich nicht nur auf die Zufriedenheit, sondern auch auf die Anziehung von Fachkräften auswirkt. Im Bereich Führung setzt die Verwaltung ebenfalls neue Maßstäbe: Sie haben erkannt, dass nicht jeder führen will. Stattdessen gibt es klare Alternativen mit Fachkarrieren, die es Mitarbeitenden ermöglichen, ohne den Zwang zur Führungskraft aufzusteigen. Gossau beweist, dass auch Behörden Veränderungen im Bereich der neuen Arbeitswelt vorantreiben können und das es sich lohnt: Für ihre Anstrengungen haben sie die Great Place To Work-Zertifizierung erhalten.
Gossau beweist, dass es möglich ist, auch in Behörden New Work zu leben. Dafür braucht es vor allem zwei Dinge: Mut und Vertrauen. Mit nur 135 Mitarbeitenden schafft es die Gemeinde, eine Arbeitskultur zu etablieren, die als Vorbild dienen kann – selbst für größere Städte.
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